Projekt

Multimodale Wissensvermittlung für Kinder in Texten. Am Beispiel des Klimawandel-Diskurses

Abstract

Klimawandel und Nachhaltigkeit halten unter anderem durch Begriffe wie „Nachhaltigkeitsbildung“ (u. a. Peter/Kantrowitsch 2021, 1;12) und „Klima-Bildung“ (Kultusministerium Hessen, 2023) nicht nur zunehmend Einzug in die Schulen (u. a. Peter/Kantrowitsch 2021, 1), sondern finden sich auch in der außerschulischen Wissensvermittlung wieder. Insbesondere mit der „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ (BNE), die im Rahmen der Sustainable Development Goals (SDGs) der UN definiert wurde (u.a. Bundesministerium für Bildung und Forschung 2023), soll ein Wissen vermittelt werden, das die Menschen dazu befähigt, die Welt nachhaltiger und gerechter zu gestalten: Es geht um Handlungskompetenz, kritisches Denken und die Frage, welche globalen Auswirkungen das individuelle Handeln hat (u.a. UN 2015).

Die Dissertation setzt bei der Erforschung non-formaler Sachtexte für Kinder, wie sie u.a. in den Magazinen Geolino, Dein Spiegel oder Zeit Leo zu finden sind, an und befasst sich mit der multimodalen Wissensvermittlung für Kinder in Texten. Das Untersuchungskorpus besteht aus an Kinder adressierten Sachtexten zu den Themen Klima(wandel) und Nachhaltigkeit aus den Jahren 2010-2023. Aufgrund der gesellschaftspolitischen Ereignisse der letzten Jahre im Kontext des Klimawandel-Diskurses ‒ wie das Auftreten von Greta Thunberg oder der Letzten Generation etc. ‒ bietet sich ein diachrones Textkorpus an. Denn diese diachrone Vorgehensweise ermöglicht Aufschluss darüber, wie sich diese „Wendepunkte“ auf die Art der Kommunikation und der Vermittlung von Wissen auswirken.

Die Dissertation verfolgt zum einen das Ziel, über linguistische Analysen das Wissen, welches sich im Diskurs über den Klimawandel in Sachtexten für Kinder niederschlägt, zu erfassen. Zum anderen sollen sowohl die sprachlichen als auch die multimodalen Muster der Wissensvermittlung analysiert werden. In Bezug auf das Konzept Wissen soll ein Augenmerk auf der Frage liegen, wie dieses in den Texten sprachlich konstituiert wird. Denn über die Erkenntnis, wie über Wissen in den Texten gesprochen wird, können Rückschlüsse darauf gezogen werden, welchen Stellenwert dem Konzept Wissen in der sog. Wissensgesellschaftzukommt und wie es an Kinder herangetragen wird.

Literatur

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