Projekt
Argumentative Muster in der Plagiatsaffäre Guttenberg und den Debatten um Einkommensgerechtigkeit.
Eine diskurslinguistische Medienanalyse.
Abstract
Die Arbeit untersucht drei aktuelle Diskurse in deutschen Print- und Onlinemedien: Die Plagiatsaffäre Guttenberg sowie die Diskurse zu Managergehältern und Mindestlöhnen. Dabei bedient sie sich grundsätzlich der gleichen empirischen Methodik wie die mentalitätsgeschichtlich interessierten Argumentationsanalysen der „Düsseldorfer Schule“. Anders als in diesen Arbeiten wird das Korpus jedoch nicht nach den politischen Ausrichtungen bestimmter Zeitungen zusammengestellt, um so die mentalitätsgeschichtlichen Hintergründe eines Diskurses zu erschließen. Die induktive Argumentationsanalyse dient hier vielmehr dazu, solche Vorannahmen zu überprüfen. Weitere Fragestellungen der Arbeit umfassen den differenzierten Vergleich von Fach-, Mainstream- und Gegendiskurs.
Als Ergänzung zur qualitativen und quantitativen Korpusanalyse wird aufgezeigt, wie die sprachliche Realisierung von argumentativen Mustern im Rahmen einer Argumentationsanalyse untersucht werden kann. Als Grundlage dafür dienen sprachwissenschaftliche Konzepte wie Schlagwörter, Referenz und Nomination, Präsuppositionen und Metaphorik. Auf diese Weise soll eine eigenständige Methodik der linguistischen Argumentationsanalyse entwickelt werden, die sich einerseits auf ihre fachlichen Stärken besinnt und somit ihr diskursanalytisches Potential voll ausschöpft, sich andererseits aber gerade für sozial- und medienwissenschaftliche Fragestellungen nutzbar machen lässt.
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