Projekt

Von der Migration zur Integration – Literarische Konstruktionen von Kultur und Kulturkonflikt in der deutsch-türkischen Literatur nach ‘89.

Abstract

Die Dissertation „Von der Migration zur Integration – Literarische Konstruktionen von Kultur und Kulturkonflikt in der deutsch-türkischen Literatur nach ‘89“ befasst sich mit dem Verhältnis von interkultureller Literatur und gesellschaftspolitischem Diskurs. Wie, so lautet die zentrale Fragestellung, setzt sich speziell die deutsch-türkische Literatur mit dem Integrationsdiskurs und seiner sich seit der deutschen Wiedervereinigung radikalisierenden Sichtweise auf Migration auseinander? Gerade auf der Grundlage diskurstheoretischer Überlegungen erscheint diese Frage überaus spannend. Während der Diskurs verbindliche Positionen und Deutungen setzt – im politischen Diskurs wird Migration in ein politisch zu bewältigendes kulturelles Problem verwandelt –, besitzt die Literatur systematisch die Eigenschaft, sich dazu in ein freies Verhältnis zu begeben. Ohne selbst geistige Verbindlichkeiten zu schaffen, ist die ästhetische Reflexion in der Lage, die Grenzen des Diskurses wahrnehmbar zu machen, seine Hinsichten zu relativieren und damit die Gültigkeit seiner verbindlichen Ansichten zu hinterfragen. Ziel der Arbeit ist es daher, mit Hilfe eines textnahen Interpretationsverfahrens zu erfassen, ob und inwiefern die deutsch-türkische Literatur mit ihren ästhetischen Verfahren kritische oder gar diskursfremde Standpunkte bezieht. Untersucht wurden dafür sieben Romane deutsch-türkischer Autoren, die zwischen 1991 und 2006 erschienen sind.

Keywords: Diskurs, Migration, Kultur, Interkulturelle Literatur, Integration,
Parallelgesellschaft, Hybridität, Deutsch-türkische Literatur, Diskursanalyse